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06230 Verbesserungsmanagement und Lernprozesse im Arbeitsschutz

Trotz eines hohen Sicherheitsstandards in Betrieben passieren immer wieder Unfälle, Beinaheunfälle und Fehler in Arbeitsabläufen, u. a. ausgelöst durch Missstände in Organisationseinheiten. Um aus diesen Fällen nachhaltig zu lernen und vorbeugende Maßnahmen vor Eintritt eines Ereignisses (Schadensfalls) zu treffen, gilt es ein entsprechendes Melde- und Verbesserungssystem im Betrieb zu etablieren. Dieser Beitrag soll einen Überblick zum generellen Aufbau und zur Einführung solcher Systeme geben sowie die Verbesserungs- und Lernprozesse beschreiben. Des Weiteren sollen Hinweise zur Einbindung bzw. Motivation der Beschäftigten zur aktiven Teilnahme am Verbesserungsprozess gegeben werden.
von:

1 Problembeschreibung

In vielen Betrieben sind bereits hoch entwickelte Arbeitsschutz- und Sicherheitsmanagementsysteme eingeführt. Diese werden jedoch selten in die Praxis umgesetzt, so dass die durch das System vorgegebenen Sicherheitsziele kaum durch den einzelnen Mitarbeiter im täglichen Tagesgeschäft Beachtung finden. Zum einen kommt dies daher, dass die Vorgaben der Führungsspitze und Rahmenbedingungen kein anderes Verhalten fördern oder gar zulassen. Zum anderen sind diese Ziele nicht bekannt oder dem Beschäftigten bewusst. Deshalb gilt es, Verbesserungs- und Lernprozesse zu etablieren, die dazu dienen, das sicherheitsgerechte Verhalten und Optimierungsmöglichkeiten zu hinterfragen, Maßnahmen gegen Betriebsblindheit zu treffen, notwendige Anpassungen vorzunehmen und das Sicherheitsbewusstsein auf allen Betriebsebenen zu stärken.

2 Verbesserungsmanagement und Meldesystem

Arbeitsschutzmanagementsysteme können nur optimal wirken, wenn sie einen Prozess zur ständigen Überprüfung und Verbesserung enthalten [1]. Systeme wie das Total Productive Management sehen dafür insbesondere auch die Einbindung der administrativen Bereiche vor. Die Basis für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) ist der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act).
Abb. 1: Verbesserungszyklus [2]
Die Verbesserungspotenziale, die Grundlage für die Problembeschreibung des ersten Schritts „Plan” sind, lassen sich über Audits anhand von Indikatoren (Fragenkatalog) ermitteln. Des Weiteren können Verbesserungsvorschläge und Hinweise der Beschäftigten zu Missständen- und Beinaheunfällen etc. solche Prozesse einleiten. Dazu ist ein wirksames Meldesystem zur Erfassung, Analyse und Auswertung der Hinweise notwendig. Um die Beschäftigten in den Verbesserungsprozess so stark wie möglich einzubinden und die Kontinuität der Prozesse zu gewährleisten, müssen Anregungen geschaffen und ein zügiger Prozessablauf bis hin zur Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen aufrechterhalten werden (siehe Abb. 2).

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