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05221 Die Sicherheitskultur-DNA

Einflussfaktoren zur Reduzierung von Arbeitsunfällen in Unternehmen

Bereits seit 2012 kann keine signifikante Reduzierung der meldepflichtigen Arbeitsunfälle in Deutschland mehr beobachtet werden. Die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle stagniert seit Jahren. Obwohl Versicherer und Unternehmen wissen, dass für 90 % aller Arbeitsunfälle die Ursachen im Verhalten von Beschäftigten liegen, setzen die meisten Unternehmen weiterhin ausschließlich auf die Umsetzung der STOP-Systematik. Um Sicherheitskultur in Zukunft erfolgreich zu entwickeln, müssen Unternehmer neue Wege gehen. Ein Weg führt über die Sicherheitskultur-DNA.
von:

1 Einführung in das Thema

Return on Prevention
Die Stellung der Arbeitssicherheit in den Unternehmen hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Neben den rechtlichen Anforderungen ergibt sich auch immer mehr ein Wandel des Bewusstseins. Arbeitssicherheit ist nicht nur eine soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden, sondern auch ein Aspekt der wirtschaftlichen Vernunft. Jeder Arbeitsunfall kostet mit seinen Folgen Geld. Dem entgegen steht der Return on Prevention (ROP). Einer Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zufolge beziffert sich der ROP in Deutschland auf den Faktor 1,6 [1]. Das bedeutet, dass für jeden investierten Euro der Arbeitgeber 1,60 Euro durch unterschiedliche Rahmenbedingungen zurückerhält. Es handelt sich beispielsweise um ein besseres Image in der Öffentlichkeit, eine höhere Motivation der Mitarbeitenden oder auch bessere Prozesse mit weniger Ausschüssen.
Regelmäßige Plateaus
Dieser Bewusstseinswandel lässt sich auch in der Entwicklung der Arbeitsunfälle erkennen. Während sich im Jahr 1960 noch rund 2.700.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle ereigneten, vermeldete die DGUV für das Jahr 2019 insgesamt 871.547 meldepflichtige Arbeitsunfälle [2]. Die historische Entwicklung von Arbeitsunfällen zeigt regelmäßige Plateaus, auf denen die Unfallzahlen verweilen. Eines dieser Plateaus ist beispielsweise um das Jahr 1996 zu erkennen. In den folgenden Jahren reduzierten sich die Arbeitsunfälle wieder deutlich. Einen wesentlichen Einfluss auf diese Entwicklung hatte mit hoher Wahrscheinlichkeit das Arbeitsschutzgesetz aus dem Jahr 1996. Aus dem Arbeitsschutzgesetz ergaben sich rechtliche Anforderungen wie die Pflicht zur Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen.
Neue Impulse und Ansätze entwickeln
Seit dem Jahr 2012 befinden sich die Arbeitsunfälle in Deutschland erneut auf einem Plateau (s. Abb. 1). Seitdem stagniert die Zahl der Arbeitsunfälle zwischen 885.009 im Jahr 2012 und 866.056 im Jahr 2015 [2]. Das Jahr 2019 befindet sich mit seinen 871.547 meldepflichtigen Arbeitsunfällen wieder näher am Jahr 2012. Diese Entwicklung sowie die historische Betrachtung lassen den Eindruck zu, dass die aktuellen Ansätze der technischen, organisatorischen und personenbezogenen (TOP) Arbeitssicherheit an ihre Grenzen stoßen. Ein wichtiger Grund, neue Impulse und Ansätze zu entwickeln.

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