-- WEBONDISK OK --

04437 Arbeitsschutz bei der Produktion von E-Fahrzeugen

Durch Qualifikation und Organisation den Technologiewandel meistern

Der Markt für Elektrofahrzeuge (Antrieb durch Lithiumbatterien oder durch Brennstoffzellen/Wasserstoff, im Folgenden E-Fahrzeuge, E-Autos oder E-Pkw genannt) wächst bereits seit einigen Jahren rasant. Was bedeutet das für den betrieblichen Arbeitsschutz? Dieser Artikel stellt zunächst die neuen Antriebstechnologien kurz vor. Danach erklärt er ihre spezifischen Gefährdungspotenziale. Schließlich wird anhand der neuen DGUV Information „Qualifizierung für Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen” beschrieben, wie durch neue Qualifikationen und damit einhergehende Reorganisationen im Unternehmen die Belegschaften in den Produktionsbetrieben (Montage, Inbetriebnahme) für E-Fahrzeuge auf den technologischen Wandel vorbereitet und vor ihm geschützt werden können.
von:

1 Einleitung

Marktnachfrage steigt gewaltig
Derzeit fahren rund 450.000 E-Pkw auf Deutschlands Straßen; insgesamt sollen es bereits über eine Million E-Fahrzeuge sein. Deutschland überholte 2020 die USA mit 395.000 neu zugelassenen E-Pkw (ein Anstieg um 263 Prozent, der Großteil davon aber Hybridfahrzeuge) und belegt hinter China damit den zweiten Platz. Unter anderem als Folge des verdoppelten Umweltbonus kam es in der zweiten Jahreshälfte 2020 zu einem regelrechten Boom beim Verkauf von E-Fahrzeugen; der Elektroanteil liegt damit derzeit bei rund 13,5 Prozent [1].
Gefährdungen verlagern sich
Dieser Trend wird sich hoffentlich nachhaltig positiv auf den Klimaschutz auswirken. Was aber ist mit dem Arbeitsschutz? Ein Trend ist schon heute klar erkennbar: Die Herausforderungen verlagern sich, neue Gefährdungen ersetzen alte. Insgesamt erscheint die Gefährdungslage aber nicht unbedingt größer, soweit das heute schon zu konstatieren ist.
Hochvolt-Systeme größte Gefährdungsquelle
Die größte Herausforderung für den Arbeitsschutz liegt in erster Linie in der elektrischen Gefährdung. Die Hochvoltsysteme der E-Fahrzeuge beziehen Spannungen im Bereich von 200 bis 1000 Volt und damit deutlich mehr als bei den Fahrzeugen mit Diesel- und Verbrennungsantrieb. Die größten Gefahren für Beschäftigte dürften, so Experten, im Herstellungsprozess und im Recycling zu erwarten sein. Von den verbauten Hochvoltkomponenten gehe bei Serienfahrzeugen unter normalen Bedingungen keine oder kaum elektrische Gefahr aus. Dennoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass beispielsweise bei Reparatur- oder Servicearbeiten unter Spannung stehende Teile berührt werden. Dies gilt umso mehr, wenn es sich um Unfallfahrzeuge handelt [2].

Weiterlesen und „Arbeitsschutz besser managen digital“ 4 Wochen gratis testen:

  • Das komplette Know-how in Sachen Arbeitsschutz
  • Zugriff auf alle Fachbeiträge und Arbeitshilfen
  • Onlinezugriff – überall verfügbar


Sie haben schon ein Abonnement oder testen bereits? Hier anmelden

Ihre Anfrage wird bearbeitet.
AuthError LoginModal