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03061 Das Wissen der Organisation

In diesem Beitrag wird das Thema Wissensmanagement im Kontext der Anforderungen der ISO 45001:2018 dargestellt.
Was ist Wissen allgemein, und wie gehen wir betrieblich damit um? Welche konkreten Anforderungen zum Wissen stellt die Norm, und wie können diese z. B. auch im Audit berücksichtigt werden?
von:

1 Wissen im Allgemeinen

Seit 2015 ist das Thema Wissen der Organisation ein wichtiger Bestandteil der ISO 9001. Da Managementsystemnormen seit dieser Zeit nach der Harmonized Structure (HS), ehemals High Level Structure (HLS), inhaltlich gleich aufgebaut sind, wundert es schon sehr, dass das Thema Wissen sich lediglich in diversen Unterkapiteln der ISO 45001 wiederfindet. Da aber eine einheitliche Bearbeitung im Sinne eines integrierten Managementsystems Sinn macht, fügen wir für Sie die wesentlichen Anforderungen nachfolgend zusammen.

1.1 Was ist überhaupt Wissen?

Beginnen wir jedoch zunächst mit der Frage, was denn Wissen überhaupt ist. Eine schlüssige Erläuterung liefert Prof. Dr. North mit seiner Wissenstreppe (s. Abb. 1).
Abb. 1: Die Wissenstreppe
Gehen wir also davon aus, dass ein Zeichen, z. B. ein A, ein B oder eine 1, mit anderen Zeichen zusammengefügt wird, z. B. 11,45, dann wissen wir, dass dies eine Dezimalzahl ist. Fügen wir jetzt noch ein mm hinzu, dann ist klar, dass es sich um eine Längeneinheit handelt. Vernetzen wir diese Information dann z. B. mit einem Kundenauftrag oder einem Ausstattungsmerkmal erzeugen wir Wissen.
Definition Wissen
Wissen bedeutet also nach der Definition der Wissenstreppe „etwas theoretisch anwenden und/oder nutzen zu können”.
Wenn wir nun aber geeignete Produktionsmittel hinzunehmen, deren Bedienung der Mitarbeiter erlernt hat, und wenn der Mitarbeiter ausreichend motiviert ist und diese Aufgabe schon über einen gewissen Zeitraum fehlerfrei erledigt, dann haben wir die ideale Kompetenz erreicht.
Achtung!
Sie sehen an diesem Beispiel, dass es daher in einem Audit nicht ausreichend ist, dem Auditor eine Kompetenz- oder Qualifikationsmatrix vorzulegen. Vielmehr kann und sollte dargelegt werden, dass der Mitarbeitende auf der Basis einer aktuellen Dokumentation (z. B. eines Sicherheitsdatenblatts) agiert und wie sichergestellt werden kann, wie sichergestellt wird, dass diese auch tatsächlich immer aktuell ist.
Kompetenz ist daher auch laut Normdefinition die Fähigkeit, Wissen und Fertigkeiten anzuwenden, um die beabsichtigten Ergebnisse zu erzielen (ISO 45001 Normenabschnitt 3.23).

1.2 Operatives Wissen

Wissen allein reicht nicht aus
In der Organisation werden also vielfältige Informationen zusammengestellt, damit eine andere Person damit weiterarbeiten oder Entscheidungen treffen kann. Liegen alle Informationen gebündelt vor, liegt das Wissen für die Erfüllung der nächsten Aufgabe vor. Ist jedoch die Qualifikation der Mitarbeitenden nicht ausreichend oder mangelt es an Motivation, können wir dieses Wissen nicht optimal nutzen. Daher ist das Wissen zwar die Basis, aber allein nicht ausreichend, um in seiner Anwendung/Umsetzung erfolgreich zu sein.

1.3 Strategisches Wissen

Wir gehen davon aus, dass unser aktuelles Wissen ausreichend ist, unsere Aufgaben gesetzeskonform zu erledigen. Aber wie sieht dies für die Zukunft aus? Für alle Ziele, die sich Ihre Organisation für die Zukunft vorgenommen hat, sollte daher geprüft werden, ob das derzeitige Wissen zur Umsetzung dieser Ziele ausreichend ist. Andernfalls muss z. B. neues Wissen generiert oder es müssen externe Kompetenzen hinzugenommen werden. Bedenken Sie dies regelmäßig bei Ihrer Zieldefinition, bei Anpassungen der Strategie oder auch bei Veränderungen der Politik bzw. des Leitbildes.

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