05220 Intrinsische Motivation und Arbeitsschutz
Die Antriebsfeder jenseits von Anreizsystemen
Wie kann man Menschen so motivieren, dass sie sich mit echtem Engagement ihrer Arbeit widmen? Motivation, die von innen kommt, lässt sich nicht durch äußere Anreize erzeugen. Vielmehr müssen Arbeitsbedingungen geschaffen werden, die es Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erleichtern, ihre Aufgaben aus Überzeugung zu erledigen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen grundsätzlich den Wunsch haben, ihre Umwelt zu gestalten und nach einem höheren Sinn zu streben. Daher gilt es, diese Bedürfnisse mit der Arbeitswelt in Einklang zu bringen, um Zufriedenheit und Leistung zu steigern. In diesem Beitrag werden Wirkmechanismen und Konsequenzen für die Gestaltung von Arbeit u. a. im Arbeitsschutz beschrieben. von: |
1.1 Kontext gemäß Pkt. 4.1 der ISO 45001:2018
Wettbewerb steigt
Ist der Wettbewerb in Ihrer Branche auch durch Digitalisierung und die sogenannten disruptiven Innovationen härter geworden? Machen Ihnen kleine, moderne Startups das Leben schwer? Diese haben häufig einen entscheidenden Vorteil. Und der liegt überraschenderweise nicht in der besseren Qualifikation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern vielmehr in deren Motivation.
Ist der Wettbewerb in Ihrer Branche auch durch Digitalisierung und die sogenannten disruptiven Innovationen härter geworden? Machen Ihnen kleine, moderne Startups das Leben schwer? Diese haben häufig einen entscheidenden Vorteil. Und der liegt überraschenderweise nicht in der besseren Qualifikation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern vielmehr in deren Motivation.
In irgendeiner Form haben heutzutage wohl die meisten Branchen mit Faktoren und Wettbewerbern zu kämpfen, die vor ein paar Jahren noch nicht einmal auf der Bildfläche waren. Doch wie soll man sich dagegen rüsten? Wie soll man sich davor schützen, dass Innovationen woanders entstehen, während man sich selbst gerade abmüht, den Status quo zu optimieren? Und wie sollen Unternehmen in Deutschland mit den hierzulande hohen Lohn- und vorgeschriebenen Lohnnebenkosten mit der kostengünstigen Konkurrenz aus dem Ausland mithalten, ohne stärkeren Druck auf die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auszuüben und am Ende vielleicht deren Arbeitskraft und Gesundheit zu riskieren?
Innerlich gekündigt
Doch die Qualität der Ideen und der Arbeit in Branchen, die durch schnelle Innovationszyklen geprägt sind, lässt sich nicht durch Druck von außen erhöhen – zumindest nicht langfristig und schon gar nicht, ohne an anderer Stelle einen hohen Preis dafür zu zahlen. Mitarbeiter sind heute ohnehin anderen Belastungen ausgesetzt als noch vor 25 Jahren. Dies zeigt sich in der hohen Zahl psychischer Erkrankungen, inklusive des sogenannten Burnouts. Es äußert sich auch darin, dass viele Angestellte in Deutschland innerlich kündigen. 2001 bis 2015 schwankten die Prozentzahlen der „innerlich gekündigten Mitarbeiter” zwischen 15 % und 24 % [1] . Dies ist nicht nur ein enormer Kostenfaktor aufgrund hoher Arbeitsausfälle. Hinzu kommen Kosten, die durch schlechte Leistungen entstehen, durch Missachten von Verbesserungsmöglichkeiten und Vermeidungsverhalten bei unliebsamen Aufgaben. Diese Kosten können für Unternehmen gefährlich werden, da sie die Wettbewerbsfähigkeit herabsetzen. Es wurde zudem gezeigt, dass ein schwaches Engagement für den Job mit einer siebenfach erhöhten Wahrscheinlichkeit für ernstzunehmende Arbeitsunfälle einhergeht [2] .
Doch die Qualität der Ideen und der Arbeit in Branchen, die durch schnelle Innovationszyklen geprägt sind, lässt sich nicht durch Druck von außen erhöhen – zumindest nicht langfristig und schon gar nicht, ohne an anderer Stelle einen hohen Preis dafür zu zahlen. Mitarbeiter sind heute ohnehin anderen Belastungen ausgesetzt als noch vor 25 Jahren. Dies zeigt sich in der hohen Zahl psychischer Erkrankungen, inklusive des sogenannten Burnouts. Es äußert sich auch darin, dass viele Angestellte in Deutschland innerlich kündigen. 2001 bis 2015 schwankten die Prozentzahlen der „innerlich gekündigten Mitarbeiter” zwischen 15 % und 24 % [1] . Dies ist nicht nur ein enormer Kostenfaktor aufgrund hoher Arbeitsausfälle. Hinzu kommen Kosten, die durch schlechte Leistungen entstehen, durch Missachten von Verbesserungsmöglichkeiten und Vermeidungsverhalten bei unliebsamen Aufgaben. Diese Kosten können für Unternehmen gefährlich werden, da sie die Wettbewerbsfähigkeit herabsetzen. Es wurde zudem gezeigt, dass ein schwaches Engagement für den Job mit einer siebenfach erhöhten Wahrscheinlichkeit für ernstzunehmende Arbeitsunfälle einhergeht [2] .